Die Prussia-Sammlung im Museum für Vor- und Frühgeschichte Berlin

Von 2015 - 2018 waren die kaiser- und völkerwanderungszeitlichen Funde der Prussia-Sammlung Gegenstand eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Forschungsprojektes am Museum für Vor- und Frühgeschichte Berlin, Staatliche Museen Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz:

Das Gebiet des ehemaligen Ostpreußens während der römischen Kaiserzeit und Völkerwanderungszeit –
Die Funde des 1. bis 7. Jh. n. Chr. aus dem ehemaligen Prussia-Museum Königsberg in den Museen Berlin und Kaliningrad


Das Gebiet des ehemaligen Ostpreußens stellt eine der fundreichsten archäologischen Landschaften der römischen Kaiser- sowie der Völkerwanderungszeit in Mitteleuropa dar. Anders als in vielen anderen Siedlungsräumen des europäischen Barbaricums ist dort die Entwicklung seit Beginn der Eisenzeit ohne nennenswerte Brüche und hat innerhalb des Baltikums bemerkenswert eigenständige Kulturen entstehen lassen. Diese spiegeln sich bis heute in großen, gut ausgestatteten Gräberfeldern mit bis zu mehreren Hundert Gräbern wider. Auch für die archäologische Forschung vor dem Zweiten Weltkrieg waren vor allem diese Denkmäler von Interesse. Der Publikationsstand in der Zeit bis 1945 konnte jedoch immer weniger mit den umfangreichen Ausgrabungsaktivitäten standhalten. Nach 1945 war die Region mit ihren zahlreichen Gräberfeldern des 1.-7. Jahrhunderts dann zeitweise vollständig aus dem Blick der deutschsprachigen archäologischen Forschung geraten.

Das Projekt wurde Ende 2018 abgeschlossen, seit Anfang 2019 sind nochmals über 9.000 kaiser- und völkerwanderungszeitliche Objekte in der
Online-Datenbank der Sammlungen Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz SMB-digital verfügbar (Sammlungen>Museum für Vor- und Frühgeschichte>Prussia-Sammlung). Dank der Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) können die heute noch erhaltenen Bestände der Königsberger Prussia-Sammlung und die ostpreußischen Funde zur Kaiser- und Völkerwanderungszeit wieder in den Blickpunkt der Forschungen zum Barbaricum zu rücken indem diese scheinbar verlorenen Bestände der archäologischen Forschung wieder zugänglich gemacht worden sind. Dieses Projekt knüpft damit an das vorangegangene Forschungsprojekt zum Mittelalter in Ostpreußen an.

Christoph Jahn) und Iza Szter

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