Die Prussia-Sammlung im Museum für Vor- und Frühgeschichte Berlin

Inventarisierung Gräberfeld Ramutten-Jahn, Kr. Memel

Ein besonders großer und gut erhaltener Komplex ist das mittelalterliche Gräberfeld von Ramutten-Jahn, Kr. Memel (Melašiai, Litauen). Ausgrabungen fanden dort zwischen 1911 und 1913 statt und erbrachten rund 250 Gräber, die etwa einen Zeitraum vom 9. bis zum 11./12 Jahrhundert umfassen. Ein großer Teil der archäologischen Objekte ist glücklicherweise auf den alten Pappen überliefert worden, so dass sich in vielen Fällen die zusammengehörigen Grabkomplexe rekonstruieren lassen. Gleichzeitig ist dieses Gräberfeld ein Beispiel für die großen Verluste, die bei den alten Ortsakten zu verzeichnen sind: von der ursprünglichen Ortsakte sind heute nicht mehr als 6 Blatt erhalten.


(Foto: C. Plamp)

Zu Zeiten des Prussia-Museums ist dieser Fundort aus unbekannten Gründen nicht inventarisiert worden - ein Arbeitsschritt der 100 Jahre später nachgeholt wird. Für eine spätere wissenschaftliche Auswertung ist es besonders wichtig, die Zusammengehörigkeit von Grabinventaren anhand der alten Pappen zu rekonstruieren. Diese Grabausstattungen werden durch die neuen Inventarnummern („Pr-Nummern) dargestellt.

(Christoph Jahn)